Die Gründung der Bremer Malerinnung im Jahr 1874 markierte den Beginn einer 150-jährigen Geschichte, die geprägt war von farbenfrohen, aber auch gefährlichen Elementen. Im 19. Jahrhundert wurden bunte Tapeten mit giftigen arsenhaltigen Stoffen versehen, die nicht nur die Farben zum Strahlen brachten, sondern auch gesundheitliche Risiken für die Malergesellen darstellten.
Die Bremer Malerinnung wurde am 9. Juni 1874 ins Leben gerufen, und schon bald litten die Maler unter den Auswirkungen der arsenhaltigen Farben. Erst im Jahr 1882 wurde ein Verbot dieser gefährlichen Stoffe erlassen, was wichtige Entwicklungen im Malerhandwerk und der Farbenherstellung nach sich zog. Neue Techniken wie die Raufasertapete, das Ultramarinblau und die Gründung von Unternehmen wie Bayer brachten frischen Wind in die Branche.
Ab 1888 sorgte die Firma Suding & Soeken als Farbenlieferant für die nötigen Materialien. Bis in die 1950er-Jahre hinein rührten die Maler ihre Farben noch selbst an, bevor sich die Herstellungsprozesse modernisierten. Die Innung musste während des Zweiten Weltkriegs den Verlust wichtiger Dokumente verkraften, dennoch feierte sie sowohl den 100. als auch den 150. Geburtstag mit großen Festen.
Die lange und wechselhafte Geschichte der Bremer Malerinnung zeigt ihre Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit. Auch heute noch ist sie aktiv und arbeitet an zukunftsweisenden Themen wie Wärmedämmung und Klimawende, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.