Mittwoch, 01.01.2025

Die 31er Bedeutung in der Jugendsprache: Ursprung und Erklärung

Empfohlen

redaktion
redaktionhttps://bremer-tagblatt.de
Bremen im Takt – Aktuelles für die Stadt

Der Begriff ’31er‘ hat in der Jugendsprache eine stark abwertende Bedeutung und bezieht sich auf Personen, die verräterisches Verhalten zeigen, insbesondere im Kontext des kriminellen Milieus. Ursprünglich stammt der Ausdruck aus dem Polizeirecht; die Zahl 31 steht für den Paragrafen, der sich mit dem Verrat an Komplizen befasst, auch bekannt als ‚Snitching‘. In der Hip-Hop- und Rap-Kultur, insbesondere im Gangster-Rap, wird der ’31er‘ als Feigling oder Spitzel bezeichnet, der Informationen an die Polizei oder staatliche Behörden weitergibt. Solches Verhalten wird von vielen in der Drogenszene und unter Gangstern als besonders verräterisch angesehen, da es das Vertrauen innerhalb krimineller Gruppen zerstört. Der ’31er‘ wird häufig in Texten und Diskussionen als Sinnbild für diejenigen dargestellt, die ihre Freunde im Stich lassen und damit nicht nur ihren eigenen, sondern auch den Ruf anderer gefährden. Somit hat sich die Bedeutung des ’31ers‘ als Synonym für eine Person etabliert, die als Verräter gilt und in der Subkultur oft verachtet wird.

Ursprung des Begriffs ’31er‘

Als ein unter Jugendlichen gängiger Begriff hat sich ’31er‘ in der Jugendsprache etabliert, insbesondere im Kontext von Verrat und dem Informantendasein. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Militärjargon, genauer gesagt vom österreichischen Heer, wo das Infanterieregiment Nr. 31 in Wien eine bedeutende Rolle spielte. In Anlehnung an diese militärische Bezeichnung hat sich ’31er‘ durch den Einfluss des Hip-Hop, vor allem durch Figuren wie Bushido, Capital Bra und Samra, zu einem vulgären Ausdruck entwickelt, der häufig als Beleidigung verwendet wird. Im Deutschen kann die Bedeutung auch mit dem Begriff ‚Snitch‘ verglichen werden, welcher ebenfalls die Konnotation eines Verräters hat, der andere belastet oder Informationen preisgibt. Zudem wird ’31er‘ oft im Zusammenhang mit dem deutschen Betäubungsmittelgesetz verwendet, wo es um die strafrechtlichen Konsequenzen von Drogenvergehen geht. Interessanterweise hat ’31er‘ teilweise seine Wurzeln in einem türkischen Begriff, ‚otuz bir‘, der ebenfalls auf Verrat und den Umgang damit hinweist. Somit spiegelt der Ausdruck die multiplen kulturellen Einflüsse und die komplexen Bedeutungen wider, die in der heutigen Jugendsprache eine Rolle spielen.

Die Rolle von ‚Snitch‘ in Filmen

In vielen Filmen wird die Figur des ‚Snitch‘ oft als Verräter oder Spitzel dargestellt, der wichtige Informationen preisgibt und damit verräterisches Verhalten an den Tag legt. In der Jugendsprache ist der Begriff ’31er‘ eng mit dieser Thematik verbunden und beschreibt jemanden, der wie ein Informant oder eine Petze agiert. In der Hip Hop-Kultur ist das Konzept des ‚Snitching‘ besonders präsent, oft als Extremsituation zwischen Loyalität und Verrat thematisiert. Die Charaktere, die im Film zum ‚Snitch‘ werden, stellen die moralischen Dilemmata dar, mit denen viele in der Realität konfrontiert sind, insbesondere in jugendlichen Subkulturen. Diese Thematik kann sowohl die Vorteile der Zusammenarbeit mit Autoritäten als auch die sozialen Konsequenzen des Betrugs beleuchten. Dabei werden ’31er‘ häufig als Personen dargestellt, die das Vertrauen ihrer Freunde missbrauchen, wodurch sie in ihrer Gemeinschaft isoliert werden. So wird die Rolle des ‚Snitch‘ nicht nur als kritische Figur betrachtet, sondern auch als Spiegelbild komplexer gesellschaftlicher Fragen in der Jugendsprache und darüber hinaus.

Gesellschaftliche Wahrnehmung des ’31ers‘

Die gesellschaftliche Wahrnehmung des ’31ers‘ ist stark von den Werten und Normen der Hip-Hop-Kultur geprägt. In den sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie Instagram, TikTok und Twitter, wird der Begriff häufig als Schimpfwort verwendet, um Personen zu beleidigen, die als ‚Snitch‘ gelten, also als Verräter, die Informationen über andere weitergeben. Diese negative Konnotation hängt eng mit dem Paragrafen 31 des Betäubungsmittelgesetzes zusammen, der in der Jugendsprache zum Synonym für ‚Verrat‘ geworden ist. Der ’31er‘ wird oft als Synonym für einen Versager oder Loser angesehen, was in der Jugendkultur zu einer Stigmatisierung führt. Diese Wahrnehmung verstärkt sich durch die Verbreitung in der Hip-Hop-Szene, wo Loyalität und der Schutz des eigenen Freundeskreises als essentielle Werte gelten. In diesem Kontext werden ’31er‘ oft als Außenseiter dargestellt, was die negative gesellschaftliche Einstellung zu diesem Begriff weiter festigt. Solche Dynamiken werden in sozialen Medien intensiv diskutiert und tragen zur Formung von Meinungen über die Bedeutung des ’31ers‘ in der Jugendsprache bei.

label

Weiterlesen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Aktuelles