In Bremen kämpft die Justiz mit langen Verfahrensdauern und unterbesetzten Geschäftsstellen, was zu einer alarmierenden Verdopplung der Strafprozesse führt, die länger als drei Jahre dauern. In den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl dieser langwierigen Verfahren verdoppelt, was die Effizienz der Justiz stark beeinträchtigt.
Die Neue Richtervereiningung (NRV) setzt sich vehement für ein effizienteres Arbeiten der Bremer Justiz ein und fordert einen Umzug in das Postgebäude an der Domsheide. Diese Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Post ihren Standort in Bremen aufgeben und stattdessen bis zu 1000 SB-Poststationen bundesweit eröffnen will.
Die Situation in den unterbesetzten Geschäftsstellen führt zu Verzögerungen und Behinderungen im Justizzentrum, was die bereits belasteten Richter und Richterinnen vor enorme Herausforderungen stellt. Viele berichten von einem massiven Arbeitsaufwand und personellen Engpässen, die eine effiziente Justizarbeit erheblich einschränken.
Die Justizministerin hingegen betont eine rechnerische Überausstattung der Strafjustiz, was in krassem Gegensatz zur Realität der überlasteten Justiz steht.
Die Diskussion um den geplanten Umzug in das Postgebäude und die personaltechnische Ausstattung wirft grundlegende Fragen zur zukünftigen Entwicklung der Justiz in Bremen auf. Die Richter und Richterinnen fordern dringend Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, um die langen Verfahrensdauern und die Unterbesetzung der Stellen zu bewältigen und somit die Rechtsprechung in Bremen zu verbessern.