Die Meyer Werft in Papenburg steht vor einer finanziellen Herausforderung, die staatliche Unterstützung erfordert. Mit einer Liquiditätslücke von 2,8 Milliarden Euro benötigt das Unternehmen dringend Hilfe in Form von Bürgschaften und Anteilsübernahmen. Diese Unterstützung soll vom Bund und dem Land Niedersachsen kommen, die jeweils bis zu 900 Millionen als Bürgschaften übernehmen und bis zu 90 Prozent der Anteile halten könnten.
Ein interessanter Vergleich wird zum Fall des Automobilunternehmens Borgward von vor 53 Jahren gezogen. Während Borgward letztendlich 1961 Konkurs anmeldete, scheint die Situation bei der Meyer Werft durch einige Unterschiede gekennzeichnet zu sein. Zum Beispiel sind Marktanteil und Auftragsvolumen bei der Meyer Werft höher und das Unternehmen ist gut aufgestellt in Bezug auf Produktivität und Unternehmensorganisation.
Die Entscheidung über die Zukunft der Meyer Werft liegt nun in der Hand des öffentlichen Sektors und der Entwicklung des Kreuzfahrtschiffmarktes. Die Frage, ob eine staatliche Mehrheitsbeteiligung klüger gehandhabt wird als bei Borgward, wird intensiv diskutiert.